Sabi George
Pater

Er stammt aus dem südindischen Bundesstaat Kerala und hat vier Geschwister. George sagt: ?In Indien gibt es nur etwa 2,3 Prozent Christen, in Kerala sind es aber 20 Prozent Katholiken. Zur Erziehung gehörten Gebete und regelmäßige Kirchenbesuche. Nach der zehnten Klasse trat er in einen Orden ein und musste eine neue Sprache lernen. Nächste Station: Für indische Verhältnisse war er nicht so weit weg von seinem Elternhaus, durfte aber nur einmal im Jahr die Familie besuchen.

14 Jahre dauerte sein Studium, wobei er auch Philosophie, Theologie, Mathematik und Informatik studierte. Sein indischer Orden ist seit 1957 auch in Deutschland stationiert, und 120 Ordenspriester wirken in der Bundesrepublik.

Er hat insgesamt 3000 Ordensmitglieder auf fünf Kontinenten und in 24 verschiedenen Ländern.

Der Kontakt in die Heimat ist regelmäßig, im Urlaub hält sich der Pater vier Wochen in Indien auf und besucht Eltern, Verwandte, Bekannte und Nachbarn. In Indien gibt es keine Krankenversicherung, deshalb unterstützt er Leidende, und auch für die Schulbildung der Kinder setzt er sich ein.

2016 kam er in Trier zusammen mit indischen Mitbrüdern an. Dann führte sein Weg zu den Steyler Missionaren in St. Augustin, wo er Deutsch lernte. Viel Neues kam auf ihn zu, zurück in Trier stand dann die Führerschein-Prüfung an.

Was macht dem 43-Jährigen besonders viel Freude in der Eifel? Der Geistliche erklärt: ?Die herrliche Landschaft und frische Luft genieße ich, und ein besonderes Hobby habe ich: Kranke und Senioren besuchen, wenn ich die Zeit dazu habe. Die Eifeler sind freundliche und hilfsbereite Menschen. Da wäre noch der Unterschied in der Ernährung. ?In Indien hat alles einen etwas anderen Geschmack, Ich vermisse die gewohnten Gewürze. Dafür schmecken die Brathähnchen hier besonders gut.

Zehn Jahre wird er in Deutschland bleiben, dann kann ihn der Orden zurückrufen. ?Ich fühle mich sehr wohl in der Eifel, bin gerne Seelsorger hier und will auch später in Indien fruchtbare Arbeit verrichten.

Auszug aus dem "Trierer Volksfreunde" vom 13. Dezember 2019 • Autor und Fotograf: Bernd Schlimpen • www.volksfreund.de