An da Muusel


Ein Ruf, den man häufig, vor allem bei Dunkelheit an der Mosel hörte:
FÄRJA, HOLL IIWA.

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Der Fährmann mußte darauf aufmerksam gemacht werden, daß ein "Fahrgast" von der anderen Moselseite abgeholt werden möchte. Die Frage lautete auch: Ist der Fährmann in seinem "Fährhäuschen" eingeschlafen oder trinkt er bei "SIMONISSE" (Hotel Simonis) gerade einen Schoppen.

Ein Vater sagt zu seinem Sohn:
IHRS DE SPILLE JAAS, FÄRSDE NOCH DAT ÄSCHEDEPPE IN DIE MUUSEL

(Heute würde man sagen: "Ein Umweltverstoß".)

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Diese Handkarre wird auf dem nebenstehenden Bild für den Aschentransport mißbraucht. Es handelt sich um eine typische Koberner Handkarre.
In früherer Zeit gab es keine Müllabfuhr oder Mülldeponie. Somit wurde der Abfall (dieses war fast ausschließlich die Herdasche) einfach an oder in der Mosel abgeladen. Trotz dieser "Verunreinigung" war die Mosel klar und sauber.

Zwei Burschen wollen zum Fischfang gehen:
DIE DÄÄLER SEIN BAAL LEER.  SOLLE MA TOOGE JOHN, ODER DOCH BESSER FUMME?

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JIESDE MET FESCHE? ECH MOS MIR OWER ZEIASCHT EN HESELEKNEBBEL SCHNEIDE JOHN!

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Ein Junge macht seinem Freund ein Kompliment:
JUPP, DAU HAS EWE E SCHEEN KÄBBADCHE VOM HÄISJE IMACH.

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Von dem kleinen Aufenthaltshäuschen der Fähre (PONTE) wurde den Burschen, je nach Laune des Fährmanns erlaubt, einen Kopfsprung in die Mosel zu machen. Sprungbretter oder ähnlich erhöhte Absprungmöglichkeiten waren an der Mosel nicht vorhanden.

Beim Baden in der Mosel macht ein Junge auf eine besondere Situation aufmerksam:
GUCK EMOL, HEI STINN ECH OFF EM SCHEENE KÄPPAD.

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Von erhöhten Steinen wurde der Versuch unternommen, eine Art Kopfsprung zu machen.